| 
 
Letzte Bearbeitung: 
03.03.2012 19:39    
    IBS / 
ENERGIEBERATUNG 
. 
    
Energetische, thermodynamische und 
bauphysikalische Begriffe und Zusammenhänge. 
Heizwärmebedarf, Energieverbrauch, Energieverluste, 
Energieverbrauchsstandards; U-Wert, Heizlasten; Wärmeschutz, Wärmespeicherung, 
Feuchtetransport; Primärenergieeinsparung; Wärmedämmung, Richtwerte; 
CO2-Äquivalente;
Passivhäuser;
Lehmbauten. 
  
    | 
       
      Energetische, thermodynamische und 
      bauphysikalische Begriffe und Zusammenhänge  | 
   
  
    | 
       
Jahresheizwärmebedarf  | 
   
  
    | 
         
Definition 
Jahresheizwärmebedarf ist der zusätzliche zu dem Wärmegewinn erforderliche jährliche 
Wärmebedarf, um ein Gebäude auf einer gewünschten Temperatur zu halten. 
  
 Eine effektive Energieeinsparung ist nur 
durch eine Maßnahmenkombination von Anlagentechnik, 
 Gebäudehülle und Energieträger möglich.  | 
    
Der Jahresheizwärmebedarf ist abhängig von:
         
-
Gebäudehülle:
         
Speicherung, Wärmedämmung, Luftdichtheit, Wärmebrücken 
-
Anlagentechnik: 
     
Heizung, Lüftung, Wärmerückgewinnung, WW-Bereitung 
-
Energieträger: 
     
Heizöl, Gas, Strom, erneuerbare Energien 
(Solar, Holz, Pellets,   Hackschnitzel etc.)  | 
   
  
    | 
       
Abschätzung des jährlichen 
Heizwärmebedarfes und des spezifischen Wärmebedarfes  | 
   
  
    
Beispielrechnung zur Ermittlung der Heizfläche
(1) Wohnraumgrundfläche 20 m², Wassertemperatur 80/60°C, 
Lufttemperatur 20°C,  Δt = 50 K, k = 8 
W/m² K (U-Wert), 
bei 2000 Heizstunden pro Jahr. Q= k x F x Δt (Mittelwerte). 
  
(2) Übertemperatur und Systemtemperatur bei 
konstanter angenommener Heizfläche F = 8 m² 
  
      
      
        
          | 
          Baujahr der Gebäude | 
          
          
           
          Heizwärmebedarf 
          
          kWh/m²a  | 
          
           
          spez. Wärmebedarf 
          
          W/m²  | 
          
           
          Wärmebedarf 
          
          
          Wohnraum  
          
          W  
           | 
          
           
          notwendige 
          
          Heizfläche
           
          
          m²
           
          
           | 
          
           
          notwendige 
          
          
          
          Übertemperatur 
          
          K 
           | 
          
           
          mögliche 
          
          
          Systemtemperatur 
          
          °C 
           | 
          
         
        
          | 
           
          Beispiel (1)  | 
          
           
          Beispiel (2)  | 
         
        
          
          | 
          
          unsanierter Altbau | 
          
          
          360...440 | 
          
           180...220  | 
          
           4000  | 
          
           10  | 
          
           62,5  | 
          
          
          90/70 | 
         
        
          | 
          
          bis 1977 | 
          
           280...360  | 
          
          140...180 | 
          
          3200 | 
          
          8 | 
          
          50,0 | 
          
          80/60 | 
         
        
          | 
          
          1977 - 1983 | 
          
           200...260  | 
          
          100...130 | 
          
          2300 | 
          
          5,75 | 
          
          35,9 | 
          
          65/45 | 
         
        
          | 
          
          1984 - 1994 | 
          
           140...180  | 
          
          70...90 | 
          
          1600 | 
          
          4 | 
          
          25,0 | 
          
          55/35 | 
         
        
          | 
          
          1995 - 2001 | 
          
           100...120  | 
          
          50...60 | 
          
          1100 | 
          
          2,75 | 
          
          17,2 | 
          
          45/30 | 
         
        
          | 
          
          2002 - (EnEV) | 
          
           70...80  | 
          
          35...40 | 
          
          800 | 
          
          2 | 
          
          12,5 | 
          
          38/28 | 
         
       
      
     
     | 
   
  
    | 
       
Entwicklung der Energieverbrauchsstandards  | 
   
  
    | 
         
Gebäudebestand 
Im Gebäudebestand liegt der durchschnittliche 
Heizenergieverbrauch bei ca. 220 bis 280 kWh/m²a. 
(diese Energiekennzahlen sind wahrscheinlich gegenüber 
aktuellen Ermittlungen entschieden zu hoch angesetzt, s. u.!) 
  
Mit dem rechnerisch ermittelten Energieverbrauch erhält man die 
Energiekennzahl für ein bestehendes oder geplantes Gebäude. Bei Bestandsgebäuden 
lässt sich diese auch über den tatsächlichen Verbrauch errechnen. 
  
Die EnEV verlangt das (rechnerische) Erreichen eines 
durchschnittlichen Heizenergieverbrauchs von etwa 100 kWh/m² im Jahr. 
  
Aktuelle Energiekennzahlen* 
Im Gebäudebestand (wärmetechnisch unsanierte MFH) ermittelte die 
Brunata-Metrona Gruppe in Ihrer Studie von 2010 aus > 100.000 Kennzahlen den 
durchschnittlichen Energieverbrauch nach Baualtersklassen: 
- Gebäude 1900 bis Mitte der 1960er Jahre: ca. 160 kWh/m²a 
  (nur 10% verbrauchen > 240 kWh/m²a) 
- Gebäude ab Mitte 1960er Jahre bis Anfang 1990er Jahre: ca. 140 
kWh/m²a 
- Gebäude ab 2001: < 100 kWh/m²a 
*) Quelle: HLH Bd. 61 (2010) Nr. 5-Mai;
www.metrona.de 
  
Folgende Gebäudetypen stehen für den besonders sparsamen Umgang 
mit Energie: 
  
Niedrigenergiehaus 
Das Niedrigenergiehaus (NEH) sollte den vorgegebenen Standard der 
EnEV um 30% unterschreiten. 
Der Begriff wurde 1990 eingeführt und bezieht sich daher häufig 
auf Anforderungen früherer Standards. 
  
Energiesparhäuser 
Die Energiesparhäuser KfW 40, 60 und 70 fordern eine 
Energiekennzahl von 40, 60 und 70 kWh/m²a. 
  
Diese Begrifflichkeit bezieht sich auf die EnEV 2007. 
Mit der Einführung der EnEV 2009 wurden die Anforderungen an den 
Gebäudestandard nochmals um 30% angehoben. 
Damit wurde das ehemalige KfW 70 Haus zum Mindeststandard für 
Neubauten.  | 
    
Dieser mittels Referenzgebäudeverfahren errechnete Standard steht 
seither für 100% und die als Effizienzhaus bezeichneten Abstufungen beziehen 
sich auf diesen 100%-Wert. 
  
3-Liter-Haus 
In Anlehnung an die Diskussion um das 3-Liter-Auto hat das 
Fraunhofer-Institut für Bauphysik (IBP) Ende der 90er Jahre das 3-Liter-Haus 
entwickelt. 
  
Dieses Haus soll nur so viel Primärenergie pro Quadratmeter und 
Jahr verbrauchen, wie in drei Litern Heizöl enthalten sind, also etwa 30 kWh/m²a. 
Der Name 3-Liter-Haus ist durch das Fraunhofer IBP 
markenrechtlich geschützt. 
  
Passivhaus 
Mit 15 kWh/m²a ist das Passivhaus der momentan führende 
Standard. 
Damit liegt es um 90% besser als der durchschnittliche 
Gebäudebestand. Das Heizen des Gebäudes erfolgt passiv. 
  
Alle Energiequellen, die im Hausinneren anfallen, werden genutzt 
– von der einstrahlenden Sonne bis hin zur Abwärme der Bewohner oder 
Lichtquellen. 
Dies erfordert die genaue Planung und Ausrichtung von Gebäude, 
Gebäudehülle und Fenstern sowie eine wärmebrückenfreie Konstruktion. 
  
Nullenergiehaus 
Die Weiterentwicklung zur Senkung des Energieverbrauchs ist das 
Nullenergiehaus (bisher nur wenige entwickelt und gebaut). 
  
Plusenergiehaus 
Die Entwicklung geht noch weiter - zu einem Haus, das mehr 
Energie erzeugt, als es verbraucht: das Plusenergiehaus. 
  
Gebaute Beispiele: 
1) Das drehbare Solarhaus Heliotrop in Merzhausen von 1994, 
2) Der Gewinner des Solar Decathlon 2007 und 2009, entwickelt von 
der TU Darmstadt (s a. 
www.baunetzwissen.de/Glas).  | 
   
  
    | 
       
Energieverluste im 
Gebäudebestand (Beispiel)  | 
    
     
Energieverbrauchsstandards 
(Beispiel)  | 
   
  
    | 
         
Anforderungen an den jährlichen 
Heizwärmebedarf im Vergleich für EFH 
  
      
      
        
          | 
          
          Gebäudebestand BRD, Stand 1979 | 
          
          220 bis 270 kWh/m²a | 
         
        
          | 
          
          Wohnhaus gemäß WSchV 1982 | 
          
          130 bis 180 kWh/m²a | 
         
        
          | 
          
          Wohnhaus gemäß WSchV 1995 | 
          
          70 bis 120 kWh/m²a | 
         
        
          | 
          
          Niedrigenergiehaus (NEH) | 
          
          30 bis 70 kWh/m²a | 
         
        
          | 
          
          Passivenergiehaus | 
          
          < 15 kWh/m²a | 
         
       
      
     
         | 
    
   
 Niedrigenergiestandard 
(Niedrigenergiehaus NEH) 
Gebäude  nach diesen Standard verbrauchen vor allem wenig 
Heizenergie. Einfamilienhäuser (EFH) liegen pro Jahr bei 50-70 kWh/m²a und 
Mehrfamilienhäuser (MFH) bei 30-50 kWh/m²a. 
  
Der spezifische Heizenergiebedarf hängt von der Bauweise des 
Hauses ab, im Besonderen von der Wärmedämmung. Der Heizenergiebedarf eines NEH 
liegt 20-25% unter den Anforderungen der WSchV´95. 
Dieser DämmStandard wird in der EnEV (2000) als neuer Standard 
festgelegt.  | 
   
  
    | 
     
Energieverbrauch im Privathaushalt 
(Beispiel)  | 
    
     
Ist-Zustand  | 
   
  
    | 
       
Für ältere Gebäude teilt sich der Verbrauch wie folgt auf: 
Heizen ca.                            78 % 
Warmwasser ca.                    11 % 
Elektrische Geräte ca.           4,5 % 
Kühlen und Gefrieren ca.        3,0 % 
Waschen, Kochen, Spülen ca. 2,5 % 
Licht ca.                             1,4 %  | 
    
Der Ist-Zustand beschreibt folgende Größen für Ihren 
Energieverbrauch: 
- Wärmebedarf für 
Gebäude und Warmwasser 
- Nennwärmeleistung
- Jahresnutzungsgrad 
- Jahresbrennstoffverbrauch, Brennstoffkosten 
- Betriebsstunden 
- CO 2-Ausstoß  | 
   
  
    | 
 
Maximale Wärmedurchlasskoeffizienten U  
(W/m² K)  | 
    
     
Aufteilung der Energieverluste (Beispiel)  | 
   
  
    | 
       
für den baulichen Wärmeschutz sind nach EnEV die folgenden Werte 
nicht zu überschreiten (Beispiel, Stand 2002): 
  
      
      
        
          | 
          Bauteil | 
          
          U-Wert | 
         
        
          | 
          Außenwand | 
          
          U ≤ 0,40 W/m²K  | 
         
        
          | 
          Fenster | 
          
          U ≤ 1,40 W/m²K | 
         
        
          | 
          Dach | 
          
          U ≤ 0,24 W/m²K | 
         
        
          | 
          Kellerdecke/ Bodenplatte 
           | 
          
          U ≤ 0,41 W/m²K | 
         
       
      
     
     | 
    
    
      
      
        
          | 
          Bauteil | 
          
          Energieverluste | 
         
        
          | 
          Dach | 
          
ca. 15 bis 20%  | 
         
        
          | 
          Fenster | 
          
ca. 20 bis 25% | 
         
        
          | 
Wände 
           | 
          
ca. 20 bis 25% | 
         
        
          | 
           
Boden  | 
          
ca. 5 bis 10% | 
         
        
          | 
          Lüftung | 
          
ca. 10 bis 20% | 
         
        
          | 
Heizung | 
          
ca. 30 bis 35% | 
         
       
      
     
     | 
   
  
    | 
 
Heizlasten im Gebäudebestand
(Richtwerte nach Burger/Rogatty)  | 
   
  
    
      
        
        
          
            | 
            Baujahr | 
            
            
             
            bis 1958  | 
            
            1959-68 | 
            
            1969-73 | 
            
            1974-77 | 
            
            1978-83 | 
            
            1984-94 | 
            
             
            ab 1995  | 
            
           
          
            | 
            Gebäude | 
            
             
            Heizlastdichte W/m²  | 
           
          
            | 
            Einfamilienhaus, 
            freist.  | 
            
             180  | 
            
            170 | 
            
            150 | 
            
            115 | 
            
            95 | 
            
            75 | 
            
            60 | 
           
          
            | 
             
            
            Reihenhaus 
            
            - Endhaus 
            
            - Mittelhaus  | 
            
             
            160 
            
            140  | 
            
             
            150 
            
            130  | 
            
             
            130 
            
            120  | 
            
             
            110 
            
            100  | 
            
             
            160 
            
            140  | 
            
             
            90 
            
            85  | 
            
             
            55 
            
            50  | 
           
          
            | 
             
            
            Mehrfamilienhaus 
            
            - bis 8 WE 
            
            - über 8 WE  | 
            
             
            130 
            
            120  | 
            
            120 
            110  | 
            
            110 
            100  | 
            
            75 
            70  | 
            
            65 
            60  | 
            
            60 
            55  | 
            
            45 
            40  | 
           
         
        
       
      
      Quelle: HEIZUNGSJOURNAL 3/2007 
     | 
     
  
    | 
 
Bauphysikalische Begriffe  | 
     
  
    | 
 
 1. Winterlicher und 
sommerlicher Wärmeschutz  | 
   
  
    | 
       
Winterlicher Wärmeschutz 
Der winterliche Wärmeschutz (DIN 4108) hat den Zweck, während der 
Heizperiode an den Innenoberflächen der Bauteile eine ausreichend hohe 
Oberflächentemperatur zu gewährleisten und damit Oberflächenkondensat bei in 
Wohnräumen üblichem Raumklima auszuschließen. 
  
Oberflächenkondensat entsteht, wenn die Temperatur der 
Wandoberfläche unter der Taupunkttemperatur liegt. 
  
Die einzuhaltenden Werte, beschrieben durch den 
Wärmedurchlasswiderstand 
    Rges 
in m²K/W werden als Mindestwärmeschutz in der DIN 4108 definiert. 
  
Weiter dient der winterliche Wärmeschutz dazu, 
Bauteilkonstruktionen zu definieren, die den Wärmeverlust durch Transmission so 
weit begrenzen, dass die in der EnEV genannten Grenzwerte eingehalten werden 
können. 
  
Diese werden durch den Wärmedurchgangskoeffizienten, den 
so genannten U-Wert (früher k-Wert) in W/m²K beschrieben.  | 
    
     
Sommerlicher 
Wärmeschutz 
Der Sommerliche Wärmeschutz (Hitzeschutz) dient dazu, die durch 
Sonneneinstrahlung verursachte Aufheizung von Räumen, die in der Regel im 
Wesentlichen auf eine Einstrahlung durch die Fenster zurückzuführen ist, so weit 
zu begrenzen, dass ein behagliches Raumklima gewährleistet wird. 
  
Hierbei soll gemäß den Vorschriften der EnEV nach Möglichkeit auf 
den Einsatz von Klimatisierung verzichtet werden. 
  
Der sommerliche Wärmeschutz (DIN 4108) wird beeinflusst durch die Abmessungen des Raumes, die Ausrichtung und 
Größe der Fenster, die Art der Verglasung und dem Sonnenschutz, dem 
Lüftungsverhalten, interne Wärmequellen (z. B. Personenwärme, Abwärme von 
Computern oder Beleuchtung) sowie der Wärmespeicherkapazität der verwendeten 
Baustoffe (Innen- und Außenwände, Geschossdecken, Dämmstoff im Dach). 
Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%A4rmeschutz 
   | 
   
  
    | 
 
1.1. Wärmeschutz und Klima  | 
   
  
    | 
       
Die Grundlage für einen erforderlichen Gebäudewärmeschutz ist 
immer das Klima. 
  
Im mediterranen Raum wird nachhaltig massiv mit 
speicherfähigen Materialien gebaut. 
  
Die Sonnenstrahlung ist derart intensiv, daß man sich davor 
schützen muss. 
  
Auch für die nächtlichen Abkühlungen ist der Massivbau 
hervorragend geeignet, da er die am Tage aufgenommene Energie dann in der Nacht 
wieder abgeben kann.  
Innen herrscht dadurch ein ausgeglichenes, angenehmes Raumklima. 
  
Im hohen Norden mit sehr geringer (oder keiner) 
Sonneneinstrahlung werden mehr die "Leicht-Konstruktionen mit guter Dämmwirkung 
erforderlich. (z. B. Iglu, Schnee ist  schlechter Wärmeleiter).  | 
    
     
Wir in Mitteleuropa liegen dazwischen und brauchen beides. 
Die Speicherwirksamkeit und Dämmfähigkeit einer Außenkonstruktion. 
Dies hat Sinn und hat sich demzufolge historisch auch so 
entwickelt. 
  
Speicher- und Dämmverhalten von Baustoffen 
Die Speicherung wird günstiger bei schweren, massiven 
Baustoffen, 
die Dämmung wird günstiger bei leichten, porösen Baustoffen. 
  
Insofern sollte eine zwischen Dämmung und Speicherung liegende, gut 
ausgewogene Konstruktion gewählt werden. 
Dies ist der traditionsreiche Massivbau, z. B. Ziegelbau mit 
Wanddicken ab 36 cm. 
  
Eine solide Mischung beider Eigenschaften schafft in 
unseren Breiten gesunde Wohnverhältnisse und spart obendrein noch Energie. 
Auf diese Notwendigkeiten nimmt die Energieeinsparverordnung 
z. Z. keine Rücksicht. 
Quelle:
http://clausmeier.tripod.com/enev4.htm  | 
   
  
    | 
 
2. Wärmeverlust - Der Wärmedurchlasskoeffizient U 
(W/m² K)  | 
   
  
    | 
       
Der Wärmedurchlasskoeffizient (U-Wert) eines Bauteils beschreibt dessen Wärmeverlust unter 
stationären, d. h. zeitlich unveränderlichen Randbedingungen. 
  
Die Wärmespeicherfähigkeit und somit die Masse des Bauteils geht 
nicht in den U-Wert ein. 
  
Außerdem beschreibt der U-Wert nur die Wärmeverluste infolge 
einer Temperaturdifferenz zwischen der Raum- und Außenlufttemperatur. 
  
Die auch während der Heizperiode auf Außenbauteile auftreffende 
Sonneneinstrahlung bleibt unberücksichtigt.  | 
    
     Die Funktion 
    des U-Wertes ist eine Hyperbel, die kleine U-Werte nicht mehr nachhaltig 
    Energie sparen lässt (sie sind nicht mehr effizient, auch die 
    Wirtschaftlichkeit ist dann nicht mehr gegeben). 
      
    Dieses  Naturgesetz besagt (Beispiel):  
    5 
    cm Dämmstoff  -> U-Wert 0,8 W/m²K  
    10 cm Dämmstoff -> U-Wert 0,4 W/m²K  
    20 cm Dämmstoff -> U-Wert 0,2 W/m²K  
    40 cm Dämmstoff -> U-Wert 0,1 W/m²K 
      
    -> Die Verdoppelung 
    der Dämmung führt lediglich zu einer Halbierung des U-Wertes. 
    Welch makabres 
    Spielchen beim "Verschärfen des Anforderungsniveaus".  
    
Quelle:
http://clausmeier.tripod.com/enev4.htm  | 
   
  
    | 
 
2. 1. U-Wert-Berechnung nach 
DIN-Standard/EnEV  | 
     
  
    | 
     
    1. 
    Wärmeleitfähigkeit λ (W/mK) 
    Die λ-Werte werden 
    für alle Baustoffe ermittelt und sind aus 
    Baustofftabellen (oder Internet) zu entnehmen. 
      
    
    
    2. Berechnung des Wärmedurchgangswiderstands Rges  
    des gesamten Bauteils (Material) 
      
    
    Rges = Rsi + d1/λ1 + d2/λ2 
    + ... + dn/λn + Rsa  
    (m²K/W) 
      
    
    d = Schichtdicke in m 
      
    
    Wärmedurchgangswiderstand Materialschicht   
      
    
    R1...n = d1/λ1...dn/λn 
       | 
    
    
    
     Werte für den 
    Wärmeübergangswiderstand Rs innen und außen: 
      
        
        
          
            | 
            
             
            Wärmeübergangs- 
            
            widerstand  | 
            
            
            Richtung des Wärmestroms | 
           
          
            | 
            Aufwärts | 
            
            Horizontal | 
            
            Abwärts | 
           
          
            | 
            innen Rsi 
            (m²K/W) | 
            
            0,10 | 
            
            0,13 | 
            
            0,17 | 
           
          
            | 
            außen Rsa 
            (m²K/W) | 
            
            0,04 | 
            
            0,04 | 
            
            0,04 | 
           
         
        
       
      
    
    3. Mit erhaltenem 
    R-Wert den U-Wert berechnen 
    
    
    U = 
    1 / Rges (W/m²K)  
    
    
    
    ->
    Folgerung: Je größer der Wärmedurchgangswiderstand (R) 
    desto kleiner der Wärmedurchgangskoeffizient  U! 
      
    
    
      
    
                  
                  
                   ! 
     Über weitere Berechnungsmethoden sowie die Grenzen und fatalen 
    Folgen der 
    
        Berechnung nach DIN informieren wir Sie gerne im Rahmen 
    einer Fachberatung! 
       | 
   
  
    | 
 
    3. Wärmespeicherung  | 
     
  
    | 
    Warum hilft Speicherung Energie 
    sparen? 
     Leben auf der 
    (speicherfähigen) Erde verdanken wir der Sonne. Solarstrahlung erwärmt nur 
    Materie – aber keine Luft. 
      
    Gäbe es diesen 
    segensreichen Energiespender nicht, der Planet wäre kalt und unbewohnbar. 
    Jeder kennt die 
    wohltuende Wärme der Sonnenstrahlen; hochalpine Skifahrer genießen diese, 
    obgleich Minusgrade herrschen. 
      
    Gerade im Winter 
    bei tiefliegender Sonne werden speicherfähige Wände besonders günstig mit 
    Energie beliefert. 
    Wird dieser 
    kostenlose Energietransfer absorbiert, wird auch die Energiebilanz des 
    Gebäudes günstig beeinflußt. 
      
    Massivabsorber, 
    transparente Wärmedämmung, Sonnenkollektoren und Photovoltaik sind bekannte 
    Techniken, um Sonnenenergie nutzbar zu machen. 
    Nur wird diese Art 
    einer technischen Nutzung recht teuer, da sie apparative Zusatzeinrichtungen 
    erfordert.  
       | 
    
     Zur 
    Solarenergienutzung gibt es aber auch günstige Alternativen. Die simple 
    und bewährte massive Außenwand leistet als Massivabsorber ohne zusätzliche 
    Investitionen seit Jahrhunderten gute Dienste. 
      
    Die 
    eingespeicherte Solarenergie stoppt durch einen von außen nach innen 
    fließenden Wärmestrom den Wärmestrom von innen nach außen. 
    Insofern mindert 
    gespeicherte Sonnenenergie die Transmissionswärmeverluste eines Gebäudes. 
    Um kostenlose 
    Solarenergie sinnvoll zu nutzen, wäre hier der goldene Mittelweg zwischen 
    Dämmfähigkeit und Speicherfähigkeit anzustreben. 
      
    Die Beschränkung 
    allein auf die Dämmung (also den U-Wert) führt deshalb in unseren Breiten 
    nicht zu einer energetisch optimal abgestimmten Außenwand, denn es muss 
    nicht nur für den Winter, sondern auch für den Sommer gebaut werden. 
    Die naturgemäß 
    vorhandene Speicherung von massiven Außenwänden findet in der 
    EnEV keine Berücksichtigung. 
    
Quelle:
http://clausmeier.tripod.com/enev4.htm  | 
   
  
    | 
 
4. Feuchtetransport in Außenwänden durch Diffusion 
und Sorption  | 
     
  
    | 
       
Die DIN behandelt im Teil 5 nur den Feuchtetransport durch 
Diffusion. Bei der Diffusion handelt es sich um den Transport von 
Wasserdampf (also gasförmig). 
  
Viel wichtiger und entscheidender ist jedoch der kapillare 
Transport von Feuchtigkeit, der an die Außenoberfläche treten und dort 
verdunsten kann. Beim Feuchtetransport  werden die Kapillareffekte zum 
entscheidenden Faktor. 
  
Die Sorptionseigenschaften von Konstruktionen werden gerade durch 
die bei der Diffusionsbetrachtung ständig empfohlenen Dampfbremsen und 
Dampfsperren, Kunstharzputze und diffusionsdichte Anstriche arg beeinträchtigt.  | 
    
       
Kapillares Wasser muss an die Oberfläche gelangen, um dort 
verdunsten zu können. 
  
Dieser Sorptionsprozeß (kapillarer Wassertransport) wird aber 
durch viele "fortschrittliche" Baustoffe, die die Industrie anbietet 
(Dämmschichten, Folien und Beschichtungen), behindert, wenn nicht sogar 
verhindert 
  
Bei WDV-Systemen besteht deshalb immer die Gefahr, daß 
Konstruktionen durchfeuchten. Besonders bei der Innendämmung muss damit gerechnet werden. 
All 
dies kann zu ungesunden Wohnverhältnissen führen. 
Quelle:
http://clausmeier.tripod.com/enev4.htm  | 
   
  
    | 
 
5. A/Ve-Verhältnis  | 
     
  
    | 
       
Es werden in der EnEV vom Volumen Ve und von der Nutzfläche AN 
abhängige Höchstwerte aufgelistet. 
  
Da das Verhältnis Nutzfläche zu Volumen mit 0,32 festgelegt ist 
und das Verhältnis der beiden Anforderungsniveaus Q' zu Q" ebenfalls 0,32 
beträgt, ist es völlig egal, ob über das Volumen oder über die Nutzfläche 
gerechnet wird; in beiden Fällen kommt das gleiche Ergebnis heraus. 
       
Diese völlig unnötige Unterscheidung soll offensichtlich nur eine 
nicht vorhandene Vielfalt der Bearbeitung vortäuschen.   | 
    
       
Die Abhängigkeit des Anforderungsniveaus vom AN/Ve-Verhältnis ist 
methodisch widersinnig. 
       
Man meint, ein großes AN/Ve-Verhältnis beschreibe 
differenzierte und gestalterisch aufgelockerte Baukörper, 
ein kleines AN/Ve-Verhältnis dagegen einen kompakten, 
energiesparenden Baukörper. 
  
Dies stimmt nur für gleiche Gebäudevolumen, stimmt also 
nicht generell.  > mehr... 
Quelle:
http://clausmeier.tripod.com/enev4.htm  | 
   
  
    | 
 
                  Wärmedämmung  | 
     
  
    | 
       
      1. Faustformeln zur 
      überschlägigen Bestimmung der Wirtschaftlichkeit von Dämmungen  | 
   
  
    | 
 Grundlagen 
Eine kleine Hilfe für viele bzgl. 
Wärmedämmung werbungsgeplagte Bauherren. 
Grundlage sind die "heiligen" Formeln der offiziellen Lehrmeinung, 
manifestiert in der EnEV. 
Soll nun eine Außenwand z. B. 
mit einem WDVS versehen werden, um richtig schön Energie zu sparen und um die Umwelt 
zu schonen, wird sich der U-Wert dieses Bauwerksteils verbessern. 
Am Ende kann man jede Menge % 
gesparte Heizenergie ausrechnen. 
  
Der schlaue Bauherr will aber alles 
auch  in€ ausrechnen, weil er ja auch nicht in % bezahlt. 
Quelle: Dipl.-Ing. Matthias G. 
    Bumann, Bausachverständiger, Freier Gutachter für Privat- und 
    Schiedsgutachten, Mitglied der Baukammer Berlin,   
Jahresheizwärmebedarf 
Faustformel für den
Jahresheizwärmebedarf: 
  
Qh = 
66 x (HT + HV) - 0,95 x (Qs + 
Qi)   [1] 
Qs + 
Qi = Gewinne (solare und innere)  
HT + HV = Verluste (Transmission und 
Lüftung). 
  
Mit energetischen Maßnahmen 
wird der U-Wert* bzw. der Transmissionswärmeverlust verbessert. 
  
*) U ist rot als einzige veränderliche Größe in 
der Gleichung
gekennzeichnet. Die Fläche A ist eine 
bekannte und gleich bleibende Größe. 
     | 
    
    
  
Transmissionswärmeverlust 
 Der Transmissionswärmeverlust HT 
ist: 
HT = Σ 
(Fxi x Ui x 
Ai ) + 0,05 A   [2] 
Fxi = 
Temperatur-Korrekturfaktoren (aus Tabelle) 
Ui = U-Werte der einzelnen 
Bauwerksteile 
Ai = Flächen der einzelnen 
Bauwerksteile (Dach, Fenster, Wand usw.). 
  
-> aus [1] und [2] näherungsweise für 
den
Jahresheizwärmebedarf
    Qh 
    
nur mit durch U-Wert beeinflussten Transmissionswärmeverlust gerechnet, Rest wird als konstant 
     
    angenommen: 
    
  
    
    Qh = 
66 x ∑ (Ui x Ai x Fxi)   
    [3] 
      
    -> für je eine Fläche mit und ohne Wärmedämmung: 
    Qh1 = 66 x (U1 x A x Fx) bzw. Qh2 = 66 x (U2 x A x Fx) 
    -> Einsparung ΔQh = Qh2 - Qh1 
      
    oder man rechnet gleich mit ΔU = U2 - U1 
    -> ΔQh = 
    ΔU x A x F x 66  (kWh/a)   [4]  | 
   
  
    | 
 
2. Berechnung von Einsparung und 
Wirtschaftlichkeit durch eine Dämmung  | 
   
  
    | 
 
Einsparung pro Jahr für eine Fläche mit Dämmung 
    Bekannt sind die Rechenwerte (U-Werte 
    in W/m²K) sowie die Fläche A in m² des betreffenden Bauwerksteils. 
      
    
    Das ΔU bzw. U2 
    und U1
    lässt man sich 
    angeben oder man nimmt die Werte aus Tabellen, 
    die Fläche A ermittelt man 
    mittels Zollstock und Taschenrechner. 
      
    Durch Multiplikation der Fläche 
    mit dem U-Wert und dem Faktor 66 erhält man vereinfacht nach [4] einen Wert für die Einsparung in kWh/a: 
      
    
    nach [4] Einsparung = ΔQh = 
    ΔU x A x F x 66  (kWh/a) 
    
    A = Fläche 
    
    F = Korrekturfaktor  
    
    
    F = 1 bei Außenwänden und Dächern 
    
    ΔQh 
    = theoretische (berechnete) Einsparung 
    ΔU = U2 
    x U1 
    U2 = 
    U-Wert der ungedämmten Wand) 
    U1 = 
    U-Wert der Wand mit Dämmung) 
    
    In der Praxis 
    werden von den Energieberatern etc. die Einsparungen in Prozent umgerechnet, 
    weil das schöne hohe Prozentwerte ergibt. 
    
     | 
    
    
     Viel 
    aufschlussreicher ist aber, was das an Geld bedeutet, z.B. umgerechnet in Heizöl. Dazu rechnet 
    man mit dem Heizwert und dem Preis von Heizöl um: 
      
    
    
    Umrechnung 
    der Einsparung von kWh in €  
      
    Einsparung 
    in €/a = (ΔQh
     x Brennstoffpreis) / HU) 
    ΔQh in kWh/a, Heizwert 
    Brennstoff HU  
    
    z. B. Heizöl: HU = 
    10,41 kWh/l, Ölpreis 0,70 €/l 
    
      
    
    Investkosten 
    
    Mit demselben Wert für A (Fläche) 
    berechnen Sie die Investition über den Preis/m² für die Wärmedämmung 
    (WD) lt. 
    Angebot. 
    
      
    Fläche A in 
    m² x Preis WD in €/m² = Investkosten in € (einmalig) 
      
     
    Amortisationszeit (Wirtschaftlichkeit) 
    
    Investkosten in € / Einsparung in €/a = Amortisation in Jahren 
    
      
     
    Amortisationszeit ist der benötigte Zeitraum, um die Investkosten 
    komplett über die Einsparung zu kompensieren. 
    Zur Vereinfachung wurde aber  die Zins- 
    und Tilgungsrechnung weggelassen. 
     | 
   
  
    | 
 
Dämmstoffe  | 
   
  
    | 
       Am 
      meisten werden bisher für eine Thermohaut bzw. Wärmedämmverbundsystem (WDVS) entweder Mineralfaserdämmstoffe 
      in Form von Matten oder z. B. Polystyrol-Schaumplatten etc. verwendet. 
        
      
      Dämmstoffe werden in Wärmeleitfähigkeitsgruppen (WLG) eingeteilt. 
      Z. B. bedeutet WLG 040, der Dämmstoff hat eine Wärmeleitfähigkeit von 
      höchstens λ=0,040 W/mK. 
        
      
      Sowohl Polystyrol als auch Mineralwolle ist gemeinsam, dass sie eine sehr
      geringe Wärmeleitfähigkeit haben, relativ billig auf dem Markt 
      erhältlich sind und von vielen Bauunternehmen verarbeitet werden können. 
        
      Es 
      gibt eine Vielzahl von anderen ökologisch und baubiologisch wesentlich 
      unbedenklicheren Dämmstoffen, wie leichte Porenbetonplatten, 
      Schaumglas, Holzfaserdämmplatten*,  Zellulose, Flachs/Hanf-Dämmvliese, Kork, 
      Kokosfaser, Schafwolle, Baumwolle, die jedoch nur bedingt für ein 
      Wärmedämmverbundsystem in Frage kommen.  | 
    
     Die 
    Ursachen hierfür liegen in den Unterschieden von: Preis, Brandverhalten, 
    Anfälligkeit für Feuchtigkeit, Verarbeitungsfähigkeit und der 
    Wärmeleitfähigkeit. 
      
    Eine 
    realistische Alternative liegt bei der nachträglichen Fassadendämmung von 
    Bestand möglicherweise nur bei den mineralischen Dämmplatten. 
      
    Der 
    Faktor Wärmeleitfähigkeit eines Dämmstoffs wirkt sich dahingehend aus, dass 
    ein Dämmstoff mit einer schlechteren Wärmeleitfähigkeit eine entsprechend 
    größere Dicke aufweisen müsste, um den benötigten U-Wert zu erzielen. 
      
    Dies 
    wirkt sich nicht nur auf den Preis aus, sondern auch auf das äußere 
    Erscheinungsbild der Fassade und die Wohnqualität, da die Außenwand dicker 
    wird, die Fenster "tiefer" in den Öffnungen liegen und der Lichteinfall 
    durch die Fenster in die Wohnungen geringer wird.   
    *) Holzfaserdämmplatten: 
    Wärmedämmvermögen λ=0,04 W/mK, Rohdichte ρ=160-250 kg/m³, 
    Wärmespeicherkapazität c=2.100 J/kg K  | 
   
  
    | 
 
Mineralfaserdämmstoffe  | 
   
  
    | 
       
      Herstellung 
      
      Mineralische Grundstoffe werden bei Temperaturen von 1.200-2.000 °C 
      geschmolzen und durch Zentrifugieren oder Zerblasen zu dünnen Fasern 
      verarbeitet. 
        
      Je 
      nach Rohstoffeinsatz unterscheidet man zwischen Glaswolle 
      (Glasrohstoffe und Altglas) 
      und
      Steinwolle (Gesteine wie Diabas, Basalt etc.), auch unter dem 
      Markennamen "Rockwool" bekannt. 
        
      Als 
      Bindemittel werden Formaldehydharze zugesetzt, die bei Produktion, 
      Verarbeitung und Entsorgung problematisch sind.  
      Bei 
      eingebautem Material ist jedoch keine Formaldehydbelastung feststellbar. 
       | 
    
       Der
      Primärenergiegehalt liegt zwischen 100 und 700 kWh/m³.  
        
      Der
      Mineralfaserstaub enthielt (oder enthält) einen geringen Anteil an 
      lungengängigen Fasern und gilt als möglicherweise krebserregend. 
        
      Die 
      Produktion ist mittlerweile so umgestellt, dass nach behördlichen 
      Kriterien der Krebsverdacht nicht mehr besteht, was jedoch nichts an der 
      Haut- und Augenreizung bei der Verarbeitung ändert, insbesondere wenn 
      keine entsprechenden Schutzmaßnahmen eingehalten werden. 
    Quelle:
    
    richtigbauen.de/ 
     | 
   
  
    | 
 
Polystyrol-Hartschaumplatten u. 
ä.  | 
     
  
    | 
     
    Herstellung 
    Der
    Ausgangsstoff Erdöl für die Produktion ist nur beschränkt verfügbar. 
    
    Expandierter Polystyrol-Partikelschaum, umgangssprachlich auch als Styropor (PS, weiße 
    Platten) oder Extrudierter Styrodur (XPS, grüne oder blaue Platten) bekannt, 
    wird aus dem petrochemischen Produkt Polystyrolgranulat mit Wasserdampf (für 
    PS) oder CO2
    (für XPS) aufgeschäumt. 
    Als 
    Treibmittel werden teilweise auch HFCKW oder Pentan verwendet. 
      
    Der
    Primärenergiegehalt liegt bei 400 bis 800 kWh/m³. 
      
    
    Styrol ist ein giftiges Gas, welches bei der Produktion in die Atmosphäre 
    entweicht. Wegen Restnachschwindungen benötigen Polystyrolplatten eine 
    Ablagerungszeit vor dem Einbau. 
      
    Durch
    Zusatz von Brandschutzmitteln können im Brandfall hochgiftige Dioxine 
    und Furane entstehen. 
      
    
    
    Recycling 
    Die 
    Entsorgung ist wegen der Verschmutzungsreste problematisch, bei der 
    Deponierung wird viel Volumen beansprucht, und von Schadstoffbelastung durch 
    Ausgasung und Abbauprodukte ist auszugehen. 
    Z. Z. 
    gibt es keine vernünftige Recycling-Technologie. 
      
    
    Kosten für WDVS 
    Die 
    Kosten für ein Komplettsystem sind mit ca. 60-80 € noch relativ gering 
    (im Vergleich Holzfaserdämmung ca. ab 120 €). 
     | 
    
     
    Problematische Eigenschaften 
    
    Wasseraufnahme 
    
    
    Styropor schwimmt zwar und dämmt auch, nimmt aber, wenn es die Gelegenheit 
    bekommt, kontinuierlich Wasser auf. 
    
    Z. B. ein Stück Styropor, 
    das im Wasser liegt, geht nach spätestens 2-3 Jahren unter, da es sich mit 
    Wasser vollgesogen hat. Dann dämmt es auch nicht mehr.  
    
    Ähnliches findet im Lauf der Jahre an der gedämmten Oberfläche statt: sie 
    wird allmählich feucht, die Dämmeigenschaften nehmen ab und die 
    Algentätigkeit zu. 
      
    
    Beanspruchbarkeit 
    
    Die Schadensanfälligkeit ist relativ hoch, Das erfordert 
    besonders Reparaturen am dünn aufgetragenen Putz, die möglichst schnell zu 
    beheben sind. 
    
      
    
    Dämmung und Wärmespeicherung 
    
    Gute Dämmeigenschaften, leider auch gegen Strahlungswärme der 
    Sonne, aber kein Wärmespeichervermögen. 
    
    Die Feuchtelast kann ohne lüftungstechnische o. a. 
    Zusatzmaßnahmen weder durch Sorption noch Diffusion nach außen gelangen: 
    
    fast undurchlässig gegen Wasserdampf -> besonders im Sommer 
    Kondenswasserbildung unter der Dämmung -> Wasser kann nur unzureichend durch 
    Verdampfung (Diffusion) abgeführt werden -> Wand wird immer feuchter und 
    verliert an Dämmfähigkeit. 
      
    
    Quellen:
    
    richtigbauen.de/, 
    www.konrad-fischer.de 
     | 
   
  
    | 
 
                  
                  Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen 
                  und ihre Eigenschaften  | 
   
  
      
    
      
    
      
        | 
        Material 
        (aus nachwachsenden 
        
        Rohstoffen)  | 
        
        Technische Daten | 
       
      
        | 
         
        Wärmeleit- 
        
        fähigkeit 
λ 
        
        W/mK  | 
        
        Rohdichte ρ 
        kg/m³  | 
        
        Spez. Wärme- 
        kapazität c 
        J/kg K  | 
        
        Dampfdiffusions- 
        widerstand μ 
        
        (dimensionslos)  | 
        
        Dicke 
        cm 
        bei U=0,3  
        W/m²K  | 
        
        Netto-Kosten ca. 
        Euro/m² 
        bei U=0,3  
        W/m²K  | 
       
      
        | 
        Flachs | 
        
        0,038 | 
        
        30 | 
        
        1.600 | 
        
        1-2 | 
        
        14 | 
        
        17-19 | 
       
      
        | 
        Hanfmatten | 
        
        0,04 | 
        
        24-42 | 
        
        1.600 | 
        
        1-2 | 
        
        14 | 
        
        15-19 | 
       
      
        | 
        Hanf lose | 
        
        0,048 | 
        
        60-80 | 
        
        1.600 | 
        
        1-2 | 
        
        17 | 
        
        14 (eingebaut) | 
       
      
        | 
        Hobelspäne lose | 
        
        0,045 | 
        
        70-140 | 
        
        2.100 | 
        
        1-2 | 
        
        15-19 | 
        
        11-15 (eingebaut) | 
       
      
        | 
        Holzfaserdämmplatten | 
       
      
        | 
        a) fest | 
        
        0,04-0,055 | 
        
        160-250 | 
        
        2.100 | 
        
        5-10 | 
        
        14-17 | 
        
        27-33 | 
       
      
        | 
        b) flexibel | 
        
        0,04 | 
        
        40-60 | 
        
        2.100 | 
        
        1-2 | 
        
        14 | 
        
        15-21 | 
       
      
        | 
        Kork | 
       
      
        | 
        a) Granulat | 
        
        0,045 | 
        
        70-80 | 
        
        1.800 | 
        
        1-2 | 
        
        15 | 
        
        36 | 
       
      
        | 
        b) Platten | 
        
        0,04 | 
        
        100 | 
        
        1.800 | 
        
        5-10 | 
        
        14 | 
        
        36 | 
       
      
        | 
        . | 
         
      
        | 
        Roggengranulat | 
        
        0,050 | 
        
        105-115 | 
        
        1.950 | 
        
        2-3 | 
        
        17 | 
        
        18 | 
       
      
        | 
        Schafwolle | 
        
        0,035-0,040 | 
        
        18-30 | 
        
        1.700 | 
        
        1-2 | 
        
        14 | 
        
        20-22 | 
       
      
        | 
        Schilfrohr | 
        
        0,038-0,055 | 
        
        190-225 | 
        
        k. A. | 
        
        2 | 
        
        15-19 | 
        
        18-22 (ab Werk) | 
       
      
        | 
        Wiesengras | 
        
        0,040 | 
        
        53-68 | 
        
        2.196 | 
        
        1-2 | 
        
        14 | 
        
        6-8 (ab Werk) | 
       
      
        | 
        Zellulose eingeblasen | 
        
        0,040-0,045 | 
        
        35-60 | 
        
        2.200 | 
        
        1-1,5 | 
        
        14-15 | 
        
        8-10 (eingebaut) | 
       
      
        | 
        Zelluloseplatten | 
        
        0,04 | 
        
        70 | 
        
        2.000 | 
        
        2-3 | 
        
        14 | 
        
        21 | 
       
      
        | 
        Zum Vergleich Mineralwolle | 
         
      
        | 
        Glaswolle, Steinwolle | 
        
        0,035-0,050 | 
        
        15-80 | 
        
        1.000 | 
        
        1 | 
        
        12-17 | 
        
        6-41 | 
       
     
      
     
    
Quelle: 
www.knr-muenster.de 
Quellen: wikipedia, 1/2011; 
www.knr-muenster.de, 
1/2011;   | 
       
  
    | 
 
Begriffe  | 
   
  
      | 
     
Erläuterung zu den Eigenschaften und deren Bewertung speziell in 
Bezug auf Dämmstoffe: 
Rohdichte ρ 
Die Dichte ρ (Rho) (genauer: Massendichte) eines Körpers ist das 
Verhältnis seiner Masse zu seinem Volumen. 
ρ = m / V (kg/m³) 
Die Rohdichte, scheinbare, geometrische Dichte oder Raumgewicht 
genannt, ist die Dichte eines porösen Festkörpers basierend auf dem Volumen 
einschließlich der Porenräume. 
  
Die steigende Rohdichte wirkt sich bei Baustoffen in der Regel 
positiv auf den Schallschutz und negativ auf die Wärmedämmung aus. 
  
Wärmeleitfähigkeit λ (Lambda-Wert) 
Die (spezifische) Wärmeleitfähigkeit in Watt je Grad Kelvin und 
Meter ist eine temperaturabhängige Materialkonstante (Baustofftabellen) und 
bezieht sich ausschließlich auf die Wärmeleitung. 
Wärme kann auch durch Konvektion und Wärmestrahlung transportiert 
werden. 
  
Der Lambda-Wert zeigt an, welchen Widerstand ein Material dem 
Wärmeverlust im Winter entgegensetzt (winterlicher Wärmeschutz). Je niedriger 
der Wert ist, desto geringer sind auch die Wärmeverluste. 
  
Spezifische Wärmekapazität c 
Die spezifische Wärmekapazität (spezifische Wärme) gibt an, 
welche Wärmemenge Q einem Stoff pro Kilogramm zugeführt werden muss, um seine 
Temperatur T um ein Grad Kelvin zu erhöhen 
-> für feste Stoffe c = ΔQ / m x ΔT 
(SI-Einheit: c = J / kg K oder auch c = J / g K = kJ / kg K). 
  
Damit wird die Wärmespeicherfähigkeit (z. B. des Dämmstoffes) 
bemessen, die besonders für den sommerlichen Wärmeschutz relevant ist. 
  
Je höher der Wert ist, desto mehr Wärme der Außenluft wird 
tagsüber zunächst im Material gespeichert und erst nachts als Wärme an die 
Innenräume wieder abgegeben. 
Je niedriger der Wert ist, desto schneller gelangt tagsüber die 
Wärme in die Innenräume, die in der Nacht aber auch schneller wieder auskühlen. 
  
Wasserdampfdiffusionswiderstand µ 
drückt aus, wie stark ein Baustoff die Diffusion (Ausbreitung) 
von Wasserdampf verhindert und wird mittels der dimensionslosen 
Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl (µ) gemessen.  | 
      
     
Die Diffusion erfolgt immer entsprechend dem Temperaturgefälle 
von warmen Innenräumen an die kühlere Außenluft. 
-> Um einen Feuchtestau im Mauerwerk zu verhindern, sollte 
besonders bei dicken Außenwänden das außen angebrachte Dämmmaterial einen 
möglichst geringen Wasserdampfdiffusionswiderstand aufweisen. 
  
Die dimensionslose Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl (auch 
-faktor, Symbol µ) eines Baustoffs gibt an, um welchen Faktor das betreffende 
Material gegenüber Wasserdampf dichter ist als eine gleich dicke, ruhende 
Luftschicht. 
Je größer die µ-Zahl, desto dampfdichter ist ein Baustoff. 
µ-Zahlen für die gebräuchlichsten Baustoffe s. DIN EN ISO 12572. 
  
Benötigt wird die Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl zur 
Berechnung des Dampfdiffusionsstroms durch Bauteile. Die Dampfdiffusion ist 
abhängig von den Diffusionswiderständen der einzelnen Schichten. 
  
Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl einiger Stoffe: 
Luft = 1 
Holz = ca. 50 
Ziegel, Gasbeton, Putz = ca.5 
Weichfaserplatte (Holz) = ca. 2 
Glas = 10.000 
Pe-Dichtfolie = 100.000 
Mineralwolle = 1 
Gipskarton = 10 
Schaumglas = 40.000 
Beton = 50 - 100 
PS-Schaum (Polystyrol) = ca. 50 (für EPS, andere Sorten bis 200) 
Styropor ist also entgegen häufiger Annahme durchaus 
dampfdurchlässig (etwa in gleichem Maße wie Holz, aber ja meist wesentlich 
dicker verbaut). 
  
Wasserdampfdiffusionsäquivalente Luftschichtdicke (Sd-Wert 
in m) 
Der Diffusionswiderstand wird in der Bauphysik üblicherweise mit 
der wasserdampfdiffusionsäquivalenten Luftschichtdicke in Form des Sd-Werts 
bemessen: 
Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl µ  x 
Materialdicke (m) = Sd-Wert (m) 
  
Der Sd-Wert ist eine vergleichende Angabe, welche die Dicke der 
ruhende Luftschicht angibt, die denselben Diffusionswiderstand aufweist wie das 
betrachtete Bauteil. 
  
Berechnungsbeispiele für den Sd-Wert: 
1) 36 cm dicke Ziegelmauer -> Sd-Wert = 5 x 0,36 m = 1,8 m,
     
d.h. daß durch eine 36 cm dicke Ziegelmauer soviel Wasserdampf 
hindurchströmt wie durch eine 1.8 m dicke, ruhende Luftschicht. 
  
2) 2 cm dicke Styroporplatte -> Sd-Wert =  ca. 50 x 0,02 m = 
1 m 
Quellen: wikipedia, 1/2011; 
www.knr-muenster.de, 
1/2011;  | 
     
  
    | 
 
                   Neu! 
Schäden an gedämmten 
Hausfassaden durch Vögel  | 
     
  
    | 
     
    Ursache 
    Wegen 
    ihres Fress- und Sexualtriebes hacken die unter Natur- und Artenschutz 
    stehenden Buntspechte in kürzester Zeit mit Vorliebe auch große Löcher in Fassaden 
    aus Polystyrolplatten, Mineralwolle-, Flachs-, Hanf- oder Zellulosefliese. 
    Die 
    Spechte gehen dabei ebenso vor, wie bei einem Baum. Sie 
    picken die Insekten und Larven von der Oberfläche und hacken sich dann durch 
    die Borke, um an die dahinter lebenden Gliederfüßer zu kommen. 
      
    
    Eindringender Regen, Luftfeuchtigkeit und Insekten machen danach die Dämmung 
    völlig unbrauchbar, wenn die Schäden nicht sofort ausgebessert werden. 
    
    Problematisch ist, dass einfaches Ausbessern (Dämmmaterial ersetzen und neu 
    verputzen) auch keine Dauerlösung ist. Es 
    werden mit Sicherheit bald wieder neue Löcher in der Fassade sein. 
    Eine 
    billige Lösung gibt es dafür z. Z. noch nicht. 
      
    
    Die Schäden sind nicht Versichert 
    Weder 
    Hausrat- noch Wohngebäudeversicherungen decken durch Vögel verursachte 
    Schäden ab. 
      
    
    Gesetze schützen die Vögel 
    Nicht 
    nur bei der Abwehr von Spechtattacken müssen Grundeigentümer das 
    Naturschutzgesetz beachten. 
    Auch 
    wer sein Haus stärker dämmen will, unterliegt einer Reihe von 
    Gesetzesauflagen. 
    
    Nisten z. B. Vögel am Haus, dürfen Arbeiten an der Fasse erst durchgeführt 
    werden, wenn die Jungtiere ausgeflogen sind. 
    
    Brüten standorttreue Vögel (z. B. Schwalben) am Haus, müssen unbedingt in 
    Abstimmung mit der Naturschutzbehörde Ersatzbrutstätten geschaffen werden. 
      
     | 
    
     
    Lösungen 
    Gute 
    Erfahrungen sind bisher mit einer deutlich stärkeren Armierung (7 mm statt 2 
    mm Gewebespachtelung + 3 mm Oberputz) gemacht wurden. 
      
      
    
    Quellen:  
     | 
   
  
      | 
   
 
Wärmedämmung heute und in Zukunft  | 
     
  
    | 
 
1. Wärmedämmstoffe heute  | 
   
  
      | 
     
Die meisten z. Z. gebräuchlichen Wärmedämmstoffe nutzen das 
Prinzip der ruhenden Luft bzw. eines anderen schlecht wärmeleitenden Gases 
(Mineralwolle, Kunststoff-Hartschäume, Schaumglas oder auch Dämmstoffe aus 
nachwachsenden Rohstoffen). 
  
Beispiele für die Wärmeleitfähigkeit 
- Mineralwolle λ = 0,032 W/mK 
- Polyurethan-Hartschaum (PUR/PIR) 
     
  mit diffusionsdichter Deckschicht λ = 0,024 W/mK 
- Resol-Hartschaum (Phenolharz) λ = 0,022 W/mK 
- ruhende Luft λ = 0,024 bis 0,026 W/mK  | 
      
     
Beispiel: 
Passivhaus-Wandkonstruktion für 2-schaliges KS-Mauerwerk 
mit 20 cm Luftschichtanker und nur 18 cm PUR-Hartschaumplatte 
EcoTherm Slim Line KD 024, erreicht die KS-Funktionswand ein λ = 0,024 W/mK 
-> passivhautauglicher U-Wert bis zu 0,12 W/m²K, erfüllt EnEV 
2009. 
  
Trotz dieser schon sehr gute Werte nehmen mit den steigenden 
Anforderungen an den Wärmeschutz die die Dämmstoffdicken immer mehr zu. 
Somit wird es technisch und gestalterisch immer schwerer, die 
dicken Dämmpakete in anspruchsvolle Architektur zu integrieren. 
Quelle: bba-Infoservise 028, 11/2010  | 
     
  
    | 
 
2. Wärmedämmstoffe und Lösungen in 
Zukunft  | 
   
  
      | 
     
Zumindest was die Reduzierung der Dämmdicke betrifft, 
könnten in Zukunft völlig neue Lösungen interessant werden, z. B.: 
(im Sinne der Wärmedämmung handelt es sich um sehr junge 
Technologien, bei denen noch nicht alle bauphysikalischen, baupraktischen und 
berechnungstechnischen Problematiken geklärt sind, sofern sie schon zur 
Verfügung stehen) 
  
2.1. Silica Aerogele 
sind Nanostrukturen, die beim Trocknen eines Gels auf Basis 
amorpher Kieselsäure unter speziellen Bedingungen entstehen. 
Das Dämmprinzip beruht auf ruhender Luft. 
  
Produktbeispiele 
Nanogel von Fa. Capot Aerogele 
Die Dichte des Granulats beträgt nur 60 bis 80 kg/m³ bei einem 
Feststoffgehalt von ca. 5%, mit extrem hoher Porosität im Nanobereich und einer 
Wärmeleitfähigkeit von λ = 0,018 W/mK. 
  
Anwendung wegen seiner transluzenten Eigenschaft als transparente 
Wärmedämmung oder für Dämmung von Zwischenräumen in lichtdurchlässigen Elementen 
aus Polycarbonat. 
Es kann aber auch als Einblasdämmung für Hohlräume verwendet 
werden. 
  
Spaceloft-Matten von Fa. Innodämm 
Die 10 mm dünnen Matten (λ = 0,018 W/mK) eignen sich z. B. für 
den Trockenbau, wenn nur geringste Dicken Platz haben. 
  
Kombination von Steinwolle mit Aerogelen (Fa. Rockwool) 
Das neue Material hat die Formstabilität und Verarbeitungseigenschaften 
von Steinwolle, aber eine geringere Wärmeleitfähigkeit (λ = 0,019 W/mK). 
  
2.2. Vakuumdämmung 
Die porige Struktur der Vakuum-Isolationspaneele besteht aus 
druckstabilen Kernmaterial (verpresstes mikroporöses Pulver), dass mit einer 
Barrierefolie gasdicht verpackt und evakuiert ist. 
  
Die Wärmeleitfähigkeit wird in d. R. mit λ = 0,007 bis 0,008 W/mK angegeben. 
Um auf Passivhaus-Standard zu dämmen, genügt bereits eine 
Schichtstärke von 9 cm (Weber-maxit). 
  
Wegen der relativ hohen Kosten lohnen sich die Paneele  bei 
begrenzter Einbauhöhe (Fußböden mit geringer Aufbauhöhe, vorgefertigte 
Fassadenelemente, Rollladenkästen, Brüstungen etc.). 
Ein Zuschnitt auf der Baustelle ist hier nicht möglich. 
  
2.3. Mehrschichtige Wärmedämmfolien gegen 
Strahlungsverluste 
Sie bestehen aus verschiedenen Lagen von Schaumstoffen, Vliesen 
oder Luftpolsterfolien, die mit Infrarot reflektierenden Membranen (z. B. 
Reinaluminium oder mit Al metallisierte Trägerfolien) kombiniert sind. 
Beispiele: Super Quilt, Thermolen (Ibes-Thermofolien) etc. 
  
Daraus ergibt sich eine Doppelfunktion aus konventioneller 
Dämmung gegen Wärmeleitung (Schaumstoffe Vliese etc.) und zusätzlich verhindern 
lt. Hersteller die metallisierten Folien durch Reflexion Wärmeverluste durch 
Strahlung. 
Zusätzlich soll sich auch eine Abschirmung gegen Elektrosmog 
ergeben.  | 
      
     
Hier wird der Wärmedurchlasswiderstand je nach Produkt mit ca. R 
= 1,3 m²K/W angegeben. 
-> 
    
    Wärmedurchgangskoeffizient
      
    mit 
    
    U = 
    1 / R = 0,7692 W/m²K, ein nicht gerade spektakulärer 
Wert, mit dem allein sich die Anforderungen der EnEV nicht erfüllen lassen. 
  
Allerdings ist umstritten, ob die Messmethodik (einheitlich für 
alle Dämmstoffe im sog. Plattengerät) für R die Wärmeübertragung durch Strahlung 
ausreichend und realitätsnah berücksichtigt. 
  
Eine Beispielrechnung der RWTH Aachen (2005) kommt für einen 
konkreten Dachaufbau mit der Verbundwärmedämmmatte Aluthermo Quattro auf einen 
Gesamtwärmewiderstand 
    
    R = 5,7 m²K/W. 
  
Das wäre tatsächlich 
ein spektakulärer Wert für eine Dämmfolie zwischen 10 und 
40 mm Dicke. 
Für den gleichen Wärmeschutz benötigt ein konventioneller 
Dämmstoff (λ = 0,035 W/m²K) eine Dicke von 200 mm. 
  
2.4. Latentwärmespeicherung im Baumaterial 
Einen ganz anderen Ansatz der effiziente Energienutzung bieten 
Latentwärmespeicher mit Phasenwechselmaterialien (PCM - Phase Change Materials), 
z. B. Paraffine, Salzhydrate, Wasser. 
Diese Stoffe nehmen beim Übergang von der festen in die flüssige 
Phase Energie auf und umgekehrt geben sie Energie wieder ab. Dadurch speichern 
diese Stoffe zwischenzeitlich Wärme, ohne selbst warm zu werden (latente 
Energie). 
  
Bauphysikalisch interessant  für den sommerlichen 
Wärmeschutz sind besonders Paraffine und Salzhydrate (Phasenwechsel zwischen 21 
bis 26°C). Sie können Hitzespitzen kappen. 
Wenn in einem Raum die Schmelztemperatur des PCM erreicht ist, 
erhöht sich die Raumtemperatur trotz weiterer Wärmezufuhr (z. B. 
Sonneeinstrahlung) nicht mehr, bis das PCM komplett geschmolzen ist. Das 
Raumklima bleibt behaglich (z. T. auch ohne aktive Kühlung). 
  
Beispiel: 
Für den Innenausbau sind in Deutschland z. B. PCM-Lehmbauplatten 
(Lehm Orange) und ein Gipsputz (Saint Gobian Weber) mit Micronalzusatz 
erhältlich. 
  
(Micronal von BASF ist ein mikroverkapselter, formaldehydfreier 
Latentwärmespeicher aus hochreinen Wachsen, der Baustoffen flüssig oder in 
Pulverform zugesetzt wird) 
  
Es gibt aber auch Überlegungen, PCM für den winterlichen 
Wärmeschutz nutzbar zu machen. 
  
Z. B. könnte man PCM-Lehmbauplatten mit Kohlefasern als E-Heizung 
mittels PV-Anlage kombinieren. 
Während der Sonneneinstrahlung wird die Energie in den 
Latentwärmespeicher eingespeichert und wenn die Raumtemperatur unter den 
Schmelzpunkt des PCM sinkt, geben die Platten ihre latente Wärme an den Raum ab. 
Quelle: bba-Infoservise 028, 11/2010  | 
     
  
    | 
 
                  
3. Richtwerte für Dämmung, 
Fenstererneuerung, Heizungserneuerung etc. bei Sanierungen (Beispiele Stand 
                  ca. 2008)  | 
   
  
    | 
 
3.1. Dämmung  | 
   
  
    | 
       
      Die groben Richtwerte beziehen sich auf ein EFH/AB mit ca. 
      150 m² und sind unverbindlich. Ein neutraler Nachweis auch bzgl. 
      Wirtschaftlichkeit für das jeweilige Objekt ist sehr zu empfehlen. 
      
      Grundsätzlich für die Wirtschaftlichkeit einer Maßnahme 
      gilt: Erst Heizungsanlage erneuern, dann dämmen. 
      
        
      
      Außenwanddämmung  
      
      Dicke:   
      
      ca. 10 bis 16 cm (optimal ist Dämmung von außen) 
        
      
      Kosten:   
      
      Wärmedämmverbundsystem (WDV) ab 100 €/m² 
        
      
      Einsparpotential: 
      bis 
      zu 100 kWh/m²a bzw. 10 l/m²a Heizöl 
        
    
      Kellerdämmung 
      
      Dicke:   
      
      ca. 8 cm 
       | 
    
       
      Kosten:   
      ca. 
      40 bis 50 €/m² inkl. Montage, Material ca. 15 bis 20 €/m²  
        
      
      Einsparpotential: 
      bis 
      zu 30 kWh/m²a bzw. 3 l/m²a Heizöl 
      
        
      
      Dachdämmung  
      
      Dicke:  
      
      ca. 16 bis 20 cm 
        
      
      Kosten:   
      
      Aufsparrendämmung mit neuer Dacheindeckung ca. ab 135 €/m² 
      
      Zwischensparrendämmung ca. ab 25 €/m² 
        
      
      Einsparpotential: 
      bis 
      zu 80 kWh/m²a bzw. 8 l/m²a Heizöl 
     | 
   
  
    | 
 
3.2. Bauteil- und Heizungserneuerung 
etc.  | 
   
  
    | 
     
    Fenstererneuerung 
    
    Wärmeschutzverglasung 2-fach ca. u = 1,3 W/m² K 
    
    Wärmeschutzverglasung 3-fach ca. u = 0,8 W/m² K 
      
      
      Kosten:   
      
      ab 600 €/m² inkl. Montage 
      
      
      Einsparpotential: 
      
      wird u-Wert um 0,1 W/m² K verbessert  
      
      -> 10  kWh/m²a bzw. 1 l/m²a Heizöl 
      
    
    Heizungserneuerung 
      
      Kosten:   
      
      - Gas-BW-Kessel ca. 6.000 bis 7.000 €/m² inkl. Montage 
    
      - Öl-BW-Kessel ca. 8.000 €/m² inkl. Montage 
    
      - Holzheizung ca. ab 10.000 €/m² inkl. Puffer und Montage 
    
      - Pelletheizung ca. ab 13.000 €/m² inkl. Lager und Montage 
      
      
      Einsparpotential: 
      
      - Öl/Gas bis 
      zu 10 % Energiekosten gegenüber NT-Öl-/Gas-Kessel 
      
      - Holz bis 
      zu 70 % Energiekosten gegenüber NT-Öl-/Gas 
      
      - Pellets bis 
      zu 50 % Energiekosten gegenüber NT-Öl-/Gas 
     | 
    
     
    Lüftungsanlage 
      
      Kosten:   
      ca. 
      2.500 €; mit Wärmerückgewinnung ca. 5.000 bis 10.000 € 
      
      
      Einsparpotential: 
      bis 
      zu 30 kWh/m²a bzw. 3 l/m²a Heizöl 
      
    
    Thermische Solaranlagen 
      
      Kosten:   
      
      WW-Bereitung mit 4 m² Kollektoren, Speicher ca. 
      4.000 €;   
      
      Heizungsunterstützung mit 12 m² Kollektoren, Kombispeicher ca.  ab 
      10.000 € 
      
      
      Einsparpotential: 
      
      WW-Bereitung bis 
      zu 60 % Energiekosten 
      
      Heizungsunterstützung bis 
      zu 30 % Energiekosten 
     | 
   
  
    | 
       
  Primärenergieeinsparung mit 
Holzenergie -  Bewertung von Biomasse in der EnEV  | 
   
  
    | 
 
Der Primärenergiefaktor für Holzheizungen 
(Scheitholz, Pellets, Hackschnitzel) mit automatischer Beschickung ist mit fp=0,2 festgelegt. 
  
Beispiel typisches EFH (nach DIN 4701-10) 
Nutzfläche 244,8 m², Heizwärmebedarf 69,3 kWh/m²a, A/V-Verhältnis 0,69, Heizkreistemperaturen 
70/55°C, Verteilerstränge und Wärmeerzeuger außerhalb der thermischen Hülle. 
  
Ergebnis:  
Tauscht man einen Öl/ Gas-Niedertemperaturkessel 
gegen einen Holzpelletkessel aus, verringert sich der
Primärenergiebedarf um mehr als 70%. 
Dieses Ergebnis stellt fast alle anderen Heizungssysteme in den Schatten, selbst 
Wärmepumpen und Solarheizungen mit hohen Deckungsgrad!  | 
    
Eine Pellettfeuerung erfüllt  somit auch die 
Anforderungen für das KfW-Energiesparhaus 40 (Primärenergiebedarf 40 kWh/m²a). 
  
  
      
      
        
          | 
              | 
          
           
          
          Jahresheizwärmebedarf 69,3 kWh/m²a  | 
         
        
          | 
          Niedertemperaturkessel | 
          
          Pellettfeuerung | 
         
        
          | 
          
          Jahresendenergiebedarf | 
          
          119,8 kWh/m²a | 
          
          145,3 kWh/m²a | 
         
        
          | 
          
          Anlagenaufwandszahl | 
          
          1,67 | 
          
          0,48 | 
         
        
          | 
          
          Jahres-Primärenergiebedarf | 
          
          136,4 kWh/m²a | 
          
          39,1 kWh/m²a | 
         
        
          | 
           
          
          Höchstwert Jahres- 
          
          
          Primärenergiebedarf  | 
          
           110,43 kWh/m²a  | 
         
        
          | 
            | 
          
           
          EnEV 
          nicht erfüllt 
          
          24% über 
          Limit  | 
          
          EnEV  erfüllt 
          65% unter Limit  | 
         
       
      
     
    
   | 
   
  
    | 
       
CO2-Äquivalente 
verschiedener Heizsysteme im Vergleich  | 
   
  
    
  
    | 
     Heizsystem  | 
    
     
    CO2-Äquivalent 
    
    (g/kWh)  | 
   
  
    | 
    E-Nachtspeicherheizung (Heizstrom) | 
    
    953 | 
   
  
    | 
    Ölheizung mit atmosphärischen Brenner, NG 85% | 
    
    375 | 
   
  
    | 
    Brennwert-Gasheizung, NG 100% | 
    
    256 | 
   
  
    | 
     Brennwert-Gasheizung, NG 100%; 
    mit Solaranlage SD 15%  | 
    
     224  | 
   
 
  
Abkürzungen 
NG = Nutzungsgrad 
SD = Solarer Deckungsgrad 
JAZ = Jahresarbeitszahl 
WQ = Energie-/Wärmequelle  | 
    
      
      
        
          | 
           
          Heizsystem  | 
          
           
          CO2-Äquivalent 
          
          (g/kWh)  | 
         
        
          | 
          Elektrische Wärmepumpe WQ Luft, JAZ=3,8; 35/28°C | 
          
          187 | 
         
        
          | 
          Elektrische Wärmepumpe WQ Erdreich, JAZ=4,3; 35/28°C | 
          
          167 | 
         
        
          | 
          Elektrische Wärmepumpe WQ Wasser, JAZ=5,0; 35/28°C | 
          
          146 | 
         
        
          | 
          Gas-Wärmepumpe, Absorption, NG 135%; WQ 
          Erdreich, NH3/H2O | 
          
          200 | 
         
        
          | 
          Gas-Wärmepumpe, Motor; NG 160%, WQ Erdreich | 
          
          169 | 
         
        
          | 
          Holzpellet-Heizung, NG 85%; 10 kW, LKW-Transport < 100 
          km | 
          
          35 | 
         
        
          | 
          Hackschnitzel-Heizwerk, 5 MW, Nahwärmenetz | 
          
          32 | 
         
         
      
     
    
Quelle: Umweltbundesamt, 13.4.07, 
www.umweltdaten.de/  | 
   
  
    | 
       
Passivhäuser  | 
   
  
    | 
         
Ziel: Niedriger Wärmebedarf, hoher Wohnkomfort 
Transmissions-Wärmeverluste werden minimiert und Wärmegewinne maximiert. 
Mithilfe von: 
- Super-Dämmstärken der Gebäudehülle zwischen 25 und 40 cm 
- luftdichter Bauweise 
- wärmebrückenfreier Konstruktionen 
- 3-fach Wärmeschutzverglasung und hochgedämmten Profilen 
- Komfortlüftungsanlagen mit WRG 
- Nutzung der Sonnenstrahlung 
- Nutzung der Abwärme von Haushaltgeräten und Personen 
können die Transmissions-Wärmeverluste im Winter minimiert 
werden, so dass im Idealfall kaum noch geheizt werden muss. 
Für den nun im Vergleich wesentlich größeren Energiebedarf für 
die Trinkwassererwärmung haben diese Maßnahmen aber nur einen bescheidenen 
Anteil!!! 
  
Im Sommer verhindern Verschattungselemente die Überhitzung der 
Räume. 
  
Passivhaus-Standard 
u. a. gelten folgende Kennzahlen: 
- Jahresheizwärmebedarf ≤ 15 kWh/m²a 
- Luftdichtheit n50 ≤ 0,6 1/h  
  (Insgesamt entsprechen die Undichtigkeiten damit 
Postkartegröße) 
- Jahresprimärenergiebedarf ≤ 120 kWh/m²a 
- Heizlast max. 10 W/m² zulässig 
  
Der Heizwärmebedarf entspricht dabei 1,5 l/m²a Heizöl.  
  
Im Vergleich liegt der Heizwärmebedarf bei Altbauten bei 100 bis 
130 kWh/m²a. 
  
Empfohlene Kennwerte für die Gebäude- und 
Haustechnik 
- U-Werte für Wand, Dach, Sohlplatte jeweils ≤ 0,15 W/m²K 
- U-Werte für Fenster ≤ 0,8 W/m²K 
- Gesamtenergiedurchlassgrad g ≤ 50 bis 60 % 
  
Höhere Anforderungen an die Planung 
Schon kleine Fehler bzgl. Komponentenauswahl, Bauphysik und 
Haustechnik haben beim Passivhaus große negative Auswirkungen.  | 
    
         
Beheizung 
Geheizt wird fast ausschließlich über eine Lüftungsanlage mit 
hocheffizienter Wärmerückgewinnung (-> keine Heizkörper oder FBH zwingend erforderlich). 
Durch die WRG (Platten-WT) kann etwa bis 0 °C Außentemperatur die angesaugte kalte Frischluft durch die 20 °C warme Abluft (vom 
Bad, WC, Küche) auf ca. 16 °C erwärmt werden. 
  
Optional kann die Frischluft zusätzlich über einen 
Erdwärmetauscher angesaugt werden. 
  
Da die Heizlast bei Passivhäusern max. 10 W/m² betragen darf 
(ohne WW-Bereitung!), ist eine vollständige Deckung der Heizlast über die 
Lüftungsanlage möglich. 
Der Wärmebereitstellungsgrad der Lüftungsanlage sollte > 75 % und 
die Stromeffizienz < 0,45 W/m² sein. 
  
Ergänzt werden kann das System zusätzlich durch eine Solaranlage, 
und für sehr kalte Tage z. B. Gas-BW-Gerät, Mini-WP oder auch  Kaminofen/Pelletofen (Deckung Restwärme- und WW-Bedarf). 
  
In Passivhäusern werden meist strombetriebene 
Lüftungs-Kompaktgeräte eingesetzt, die in d. R. aus Kombination von 
kontrollierter Wohnraumlüftung, WW-Bereitung, Mini-WP und E-Zusatzheizung 
bestehen. 
  
Wirtschaftlichkeit von Passivhäusern 
Mehrkosten gegenüber konventionellen Haus: 
- Neubau ca. 5% bis 15% 
- Sanierung ca. 12% bis 18%. 
Die Mehrkosten für Wärmedämmung, lüftdichte Gebäudehülle, 
Lüftungstechnik, 3-fach Verglasung werden kompensiert durch Wegfall des 
konventionellen Heizsystems (HK, Wand-/FB-Heizung, Schornstein, Brennstofflager 
etc., dagegen erhöht sich aber der Stromverbrauch) 
  
Mittel- bis langfristig gesehen, ist ein Passivhaus rein 
energetisch betrachtet, rentabler als ein konventioneller Neubau. 
Eine genaue Wirtschaftlichkeitsberechnung sollte vorher in jedem 
Fall gemacht werden. 
Den größeren Anteil an den Energiekosten kann u. U. jetzt die 
Trinkwassererwärmung haben! 
Quelle: IKZ-FACHPLANER 7/2010  | 
   
  
    | 
 
                  Beispiele für 
                  "wirklich" gesundes, ökologisches und bezahlbares Bauen  | 
     
  
    | 
 
1. Fachwerkhäuser aus Lehm  | 
   
  
    | 
         
Mehr als 200 Jahre bewährte Tradition contra 
"zeitgemäße" Baustoffe 
Lehmbauten liegen heute nicht gerade im "Trend" (oder 
noch nicht wieder!).  
Sie waren lange Zeit 
angeblich nicht mehr zeitgemäß und wirtschaftlich bedeutungslos, trotz ihrer 
erwiesenen Langlebigkeit und ansonsten fast nur sehr positiven bauphysikalischen 
und baubiologischen 
Eigenschaften. 
  
Einziger Nachteil ist heute vielleicht die längere Bauzeit. Man 
braucht zusätzlich mindestens einen Sommer zum natürlichen Trocknen (ohne 
Energieaufwand!). 
Allerdings gab es auch schon Zeiten, in denen man einen Steinbau 
einen Winter Zeit zum Austrocknen ließ, anstatt sofort einzuziehen und 
energieaufwendig trocken zu heizen.  
Und dass bei wesentlich billigeren Energiepreisen, ohne EnEV und 
andere "trendigen" Verordnungen, Gesetze und Energiespar-Empfehlungen.  | 
    
       
1951 gab es die erste Norm für Lehmbauten (DIN 18951), die aber 
1971 als veraltet ersatzlos zurückgezogen wurde. 
        
      
      Lehmbauten nutzen einheimische bauphysikalisch und 
      baubiologisch unbedenkliche Natur-Rohstoffe (Lehm, Holz etc.) 
  
      
      Kosten 
      Für 
      das Rohmaterial zahlt man in d. R. nur für Abbau und Transport. 
        
      Für 
      die Aufbereitung als Baumaterial zusätzlich z. B.: 
      
      - Lehmputz ca. 15€/m² (ähnlich wie Kalkputz, 
      
         im Vergleich zu Gipsputz ist er doppelt so teuer) 
      
      - Lehmtrockenbauplatten ca. 15 - 20€/m² 
        
      
      Insgesamt beträgt aber der
      Mehrpreis zu konventionellen Massivbauten aus Stein nur ca. 15%. 
       | 
   
  
    | 
 
1.1. Baustoffeigenschaften  | 
   
  
    | 
       
      Lehm 
      
      Gemisch aus  Kies und Sand mit unterschiedlichen Korngrößen, 
      Schluff (Sedimentgestein) und Ton als Bindemittel. 
      
        
      
      Lehm trocknet an der Luft ohne Bindemittel aus und kann mit 
      Wasser wieder formbar gemacht werden. 
      
        
      
      Rohdichte 1.000 bis 1.500 kg/m³, im verdichteten Zustand 
      als gepresster Lehmstein oder Stampflehm 1.700 bis 2.200 kg/m³. 
      
        
      
      Eigenschaften von Lehmbaustoffen 
      Als 
      Baustoff wird in d. R. kein reiner Lehm verwendet, sondern eine spezielle Mischung 
      aus Lehm, Sand und evtl. auch pflanzlichen Fasern. 
        
      
      Durch Zusätze (Stroh, Häcksel, Hanf etc.) können unterschiedliche 
      Festigkeiten, Elastizitäten oder Wärmedämmeigenschaften etc. erzielt 
      werden. 
       | 
    
       
      Lehm an sich hat zwar keine besonders guten Dämmeigenschaften, aber dafür ein 
      gutes Wärmespeicher- und Schalldämmvermögen und eine Reihe weitere 
      positiven Eigenschaften: 
        
      
      - bauphysikalisch und baubiologisch unbedenklich 
      
      - keine Schimmelbildung 
      
      - 
      Lehm lädt sich statisch nicht auf 
      - 
      Abschirmung hochfrequenter elektromagnetischer Strahlungen 
      - 
      absorbiert Gifte aus der Luft 
      - 
      einfache Verarbeitung, hautfreundlich 
      - 
      recycelbar, keine Altlasten für die Zukunft 
      - 
      benötigt kaum Energie zur Gewinnung/Herstellung  
      - 
      Fachwerk-Lehmbauten sind sehr langlebig (> 200 Jahre) 
      - 
      große Vielfältigkeit (Mörtel oder Putzmischungen, Platten 
         
      Wände aus Lehmsteinen oder Stampflehm etc.) 
      
      - konserviert das umgebende Holz 
      
      - Eigenleistung beim Bauen problemlos möglich -> 
      Kosteneinsparung 
       | 
   
  
    | 
 
1.2. Raumklima  | 
   
  
    | 
       
      Generell haben Lehmhäuser naturgemäß ein sehr behagliches und gesundes Raumklima im 
      Sommer und Winter, ohne zusätzlichen technische Maßnahmen und 
      Energieaufwand. 
        
      Bei 
      heutigen modernen und viel gepriesenen hochgedämmten Leichtbauten erreicht 
      man Vergleichbares nur durch den zusätzlichen Einbau von teurer und mehr 
      oder weniger energieintensiver Technik. 
        
      
      Lehm nimmt die Luftfeuchtigkeit schnell auf und gibt sie bei Bedarf wieder 
      ab. 
       | 
    
       Die 
      relative Luftfeuchtigkeit in bewohnten Räumen bleibt dabei fast konstant 
      bei ca. 50% r.F. (optimales Behaglichkeitskriterium  bei 45-55% r.F.). 
        
      Die 
      Gleichgewichtsfeuchte von Lehm liegt bei nur 0,4 bis 6 Gew.-%. 
      
      (Gleichgewichtsfeuchte ist die Feuchte, bei der kein Wasseraustausch mehr 
      mit der Umgebungsluft stattfindet) 
        
      
      Damit wirkt Lehm auch konservierend auf das umgebende Holz (Fachwerk) ein. 
       | 
   
  
    | 
 
1.3. Besonderheiten bei Lehmbauten  | 
   
  
    | 
       
      Außenwände 
      Um 
      die Wärmeschutzanforderungen zu erfüllen, kann man die Außenwände entweder 
      entsprechend dicker (ca. > 48 cm ) ausführen oder Z. B. mit Zellulose und 
      Holzweichfaserplatten dämmen (Gesamtdicke z. B. ca. 35 cm). 
      Für 
      das Kellergeschoss ist Lehm ungeeignet, dafür kann z. B. Porenbeton 
      verwendet werden. 
        
      
      Putz 
      
      Innen wird Lehmputz aufgebracht. Die oberste Schicht an der 
      Innenwand von ca. 1,5 cm ist für das Raumklima entscheidend (auch 
      interessant für Steinbauten mit Lehmputz). 
        
      Der 
      relativ dicke und spröde Lehmputz kann nur mit speziellen Werkzeugen mit 
      abgerundeten Kanten aufgetragen werden. 
        
      Im 
      ersten Jahr durch Trocknung auftretende Schrumpfrisse müssen einmalig 
      ausgebessert werden. 
      Der 
      relative weiche Putz ist etwas empfindlich, Schadstellen können dafür aber 
      auch leicht wieder ausgebessert werden. 
        
      
      Außen ist ein mineralischer Putz besonders an der Wetterseite evtl. besser. 
      Auch bei den generell notwendigen größeren Dachüberständen von ca. 1 m würde Lehmputz 
      in d. R. auf Dauer einen zu großen Verschleiß unterliegen (Schlagregen 
      etc.). 
       | 
    
       
      Innenfarben 
      Der 
      Wasser- und Wasserdampftransport durch die Farbe von innen nach außen muss 
      gewährleistet werden. 
      Es 
      sollte innen nur mit Naturfarben (Kalk, Lehm- oder Kalk-Kasein-Farbe) 
      gestrichen werden (keine Acrylfarben, Dispersionsanstriche etc.). 
      
      
      Dachüberstände 
      Zum 
      Wetterschutz sind diese wesentlich größer als bei normalen Bauten 
      auszuführen (ca. 1 m). 
      Der 
      Lichteinfall durch die Fenster wird u. U. dadurch verschlechtert. 
        
      
      Höherer Zeitaufwand beim Bauen 
      Der 
      Zeitaufwand für die natürliche Trocknung ist einzuplanen. Insgesamt können 
      bis zum Einzug schon mal > 1,5 Jahre vergehen. 
        
      
      Schrumpfung 
      
      Bei der Zubereitung wird Lehm mit Wasser verrührt.
      Durch Verdunstung des Wassers beim Trocknen verkleinert der Lehm immer sein 
      Volumen. Es entstehen Trocken- und Schwindrisse. 
        
      Das 
      Schwinden kann durch Reduzierung des Wasser- sowie des Tonanteils und 
      durch Optimierung der Kornzusammensetzung wesentlich verringert werden. 
      
Quellen und Infos: 
www.dachverband-lehm.de;
www.asl.uni-kassel.de/,
www.lehmbau-online.de, 
www.lehmbau.com  | 
   
  
      | 
 
  Für 
  wesentlich mehr Informationen stehen wir Ihnen mit einer persönlichen
Fachberatung jederzeit gerne zur Verfügung. 
        | 
       
  
    | 
       
      Weiter/zurück zu Energieberatung 
      
      Energieberatung >
      EnEV > 
      Energetische Begriffe 
       
      > 
      Kritische Bemerkungen >
       
      Beratungsscheck 
        
      Weitere Fachbegriffe unter >
      Glossar
      
      
  
        Einen Überblick über alle 
        Webseiten erhalten Sie im Inhaltsverzeichnis > 
        INHALT   | 
   
 
 |